Alexandra Polina

Steindamm Atlas

Als Teil einer Minderheit aus einer zentralasiatischen multiethnischen Metropole fühle ich mich zu lauten, leuchtenden Farben und auffallenden Mustern hingezogen. In meiner Arbeit möchte ich mit klassischen ästhetischen Kategorien brechen und zelebriere dabei die bunte Mischung aus allem, was nicht in die Schönheitsstandards der westlichen Gesellschaft passt.
Zu meinem Projekt Steindamm-Atlas kam ich, als ich die Straße zum ersten Mal betrat. Die Gegend hat mich überfordert, irritiert und begeistert. Alles existierte hier nebeneinander: orientalische Restaurants, illegale Prostitution, WGs, Diamantenverkauf, Moscheen, Sexshops, die Methadon-Klinik und Geschäfte mit Produkten aus aller Welt. Ich hörte gleichzeitig so viele Sprachen wie nirgendwo sonst in Hamburg. Vor fünf Jahren bin ich in das Haus des Hansa-Theaters gezogen und beobachte seitdem täglich das Leben vor meiner Tür. Nicht nur als Privatperson, sondern auch als Fotografin. Die klare Bildsprache der Serie soll dem Überfordernden entgegenwirken und all dem eine Bühne geben, was im chaotischen Alltag untergeht. Mit fokussiertem Blick erkunde ich meine marginalisierte Nachbarschaft und halte die Ausschnitte des Geschehens fest, die die Geschichten der Straße erzählen. In meinem Projekt zelebriere ich die individuellen ästhetischen Entscheidungen und lege das Hauptaugenmerk auf die lokalen Communities und ihre einzigartigen persönlichen Stile.
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Alexandra Polina
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